Was geschieht mit mir im Tod?

Ein kleines Buch gibt kompetente Antwort.

Gerade in Zeiten wie diesen stellen sich vielen Menschen existentielle Fragen: Was geschieht mit mir und mit meinen engen Angehörigen im Tod? Was kommt auf uns zu, wenn wir sterben? Ist einfach alles aus und fertig? Oder doch nicht? Und wenn nicht, wie muss ich mir das vorstellen?

Felix Senn

Nichts ist so sicher im Leben wie die Tatsache, dass wir sterben müssen. Und dennoch verdrängen wir Sterben und Tod so weit wie möglich aus unserem Leben. Denn der Tod erscheint als negativ, bedrohlich und schürt unbewusste Ängste. Viele Menschen haben Angst vor Sterben und Tod. Vor dem Hintergrund der Kirchengeschichte erstaunt das nicht. Bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein schürten die Kirchen gezielt Ängste vor Tod und Gericht, vor Fegefeuer und Verdammung. Das war ein willkommenes Erziehungs- und Disziplinierungsmittel. Noch immer zeugen ikonografische Darstellungen vom Weltgericht und von der Hölle in Kirchenbauten, aber auch traditionsreiche liturgische Texte (die zum Teil nach wie vor offiziell im Gebrauch sind!) von diesen pessimistischen Drohgebärden.

Umso wichtiger ist das kleine Buch von Renold Blank, der sich zeit seines Lebens intensiv mit Fragen des Todes und der christlichen Hoffnung darüber hinaus beschäftigt. Blank kennt sehr genau nicht nur die esoterischen und spiritistischen Vorstellungen, sondern auch die Antworten der östlichen Religionen sowie die biblisch-christliche Botschaft und die innertheologischen Diskussionen. Er stellt in seinem Buch «Zehn brennende Fragen zu Leben und Tod» Fragen, die vielen Menschen unter den Nägeln brennen: Was ist vom christlichen Auferstehungsglauben zu halten und worin unterscheidet er sich von der Vorstellung der Wiedergeburt (Reinkarnation)? Was ist mit Gottes Richten gemeint und mit den missverständlichen Begriffen wie Fegefeuer oder gar Hölle? Wem begegnen wir nach dem Tod? Und gibt es ein Wiedersehen mit unseren Liebsten?

Renold Blank zeigt, dass die biblisch-christliche Botschaft an einen radikal liebenden und barmherzigen Gott glaubt. Deshalb muss niemand Angst haben vor dem Tod. Auch wenn wir Menschen zwangsläufig weit zurückbleiben hinter unseren Idealen und durch unser Scheitern auch schuldig werden an anderen Menschen, so sind wir dennoch von Gott in seiner grenzenlosen Liebe angenommen. Gott kennt Wege, unser Leben zu heilen und so zu «richten», dass es ganz wird, zu einem «Leben in Fülle» und dass wir die Erfahrung des Himmels machen können. Dies ist unsere biblisch motivierte, christliche Hoffnung – trotz all unserer Schwächen und Grenzen und trotz unserer Schuld. Einen vernünftigen Anhaltspunkt für diese Hoffnung gibt uns die Auferweckung Jesu. In ihr gründet unsere eigene Hoffnung auf Auferweckung und auf letztendliches Heilwerden bei Gott.

Ein Buch, das Medizin ist gegen die Angst vor dem Tod und das Mut macht, als Erlöste befreit zu leben. Und weil es Renold Bank versteht, die theologischen Sachverhalte gut und allgemeinverständlich zu erklären, ist es ein unbedingt lesenswertes Buch für alle, die kompetente Antworten suchen – gerade in Zeiten wie diesen, wo uns Corona die Zerbrechlichkeit des Lebens schmerzlich bewusst macht.


Renold Blank, Zehn brennende Fragen zu Leben und Tod. Edition NZN bei TVZ, Zürich 2020,
144 Seiten, Fr. 22.80, ISBN 978-3-290-20185-2 

Zum Autor des Buches: Der Schweizer Renold Blank, Dr. theol. und Dr. phil., stammt aus dem Rheintal und war Professor für systematische Theologie in Sao Paolo (Brasilien). Seit seiner Emeritierung lebt er wieder in der Schweiz und wirkt vielfältig als Dozent und Referent zu verschiedenen Themen der Theologie.

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