Weihbischof Martin Gächter (73), Foto: zVg

Weihbischof Martin Gächter

In der Kirche bin ich derjenige, der als Weihbischof manchmal sehr gefragt ist und manchmal vergessen wird.

Martin Gächter (73) ist seit 1987 Weihbischof im Bistum Basel.

Interview: Nicole Arz

Was lieben Sie an Ihrer Tätigkeit?
In meiner Tätigkeit liebe ich, dass ich Gott, den grössten Grund unserer Freude, den Menschen nahe bringen darf.

Was ist Ihnen eher lästig?
Eher lästig sind für mich Angst und Vorurteile gegenüber Gott und der Kirche.

Schildern Sie einen schwierigen Moment!
Die Beerdigung eines Homosexuellen, der von seinem «Freund» im Bett ermordet wurde. An der Beerdigung wussten alle von dieser tragischen Situation. Meine echten und einfühlsamen Worte wurden sehr geschätzt.

Worauf vertrauen Sie in Ihrem Leben?
In meinem Leben vertraue ich auf Gott, der mich auch in schwierigen Momenten nie verlassen hat.

Erzählen Sie von einem berührenden Erlebnis!
Ein bekannter Komiker bat mich einmal, seinen todkranken Bekannten im Spital zu besuchen. Da der Schwerkranke an Kehlkopfkrebs litt, konnte er nicht mehr reden und auch nicht mehr beichten. Da hat mir der Komiker (kein Kirchgänger!) anstelle des Sterbenden dessen Sünden gebeichtet. Im Spital konnte mir dann der Todeskandidat mit Kopfnicken zeigen, dass er seine Sünden bereut. Ich durfte ihm die Lossprechung der Sünden und Krankensalbung geben. Darauf starb er friedlich. Eine solch gute Zusammenarbeit zwischen Laien und Priestern wünschte ich mir noch öfters, auch zwischen Priestern und Laientheologen!

Wie leben Sie?
Ich lebe einfach. Arbeite, lese, reise und bete gerne. Meine Stimmung ist heitere Gelassenheit.

 

 

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