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Weihnachtstexte aus den Pfarreien

In der Weihnachtsausgabe des gedruckten «pfarrblatt» gibt es aus den Pfarreien wertvolle Texte zu entdecken. Wir haben Sie hier zusammengetragen.

Weihnachtszeit

In der Krippe im Stall von Bethlehem kommt Gott in die Welt. Das Wunder der Menschwerdung Gottes lädt uns ein, uns die Frage zu stellen: Wie können wir teilhaben, dass Gott, der Mensch wurde, in uns Menschen in unserer Welt immer wieder neu sichtbar, spürbar und erfahrbar wird? Wie können wir Gott in unsere Welt bringen? Die Weihnachtsgeschichte gibt uns hoffnungsweckende Hinweise, wie wir dies tun können. Gott wird in aller Einfachheit Mensch. Beherbergt von Menschen, die die Not anderer erkennen. Und durch den Mut und die Offenheit von Maria und Josef, mit dem nötigen Urvertrauen ein Wagnis einzugehen. Die Einfachheit, der Mut und die Solidarität – mögen sie uns in der Weihnachtszeit Inspiration und Vorbild sein und uns für die Zukunft Hoffnung schenken.

Fabian Schäuble, Hochschulseelsorger im aki Bern

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Weihnachtswunsch

Die Weihnachtslegende schildert keine Familienidylle: Eine Hochschwangere auf einem langen Fussmarsch, eine Geburt in einer provisorischen Unterkunft, eine Flucht vor staatlicher Verfolgung. Die Weihnachtstage bescheren manchen keine Familienidylle: Stress und Streit, Überforderung und Geldnot, Trennung und Gewalt. Auf dass da auch heute «Hirten» da sind: Menschen in Rufweite, die auch einmal nachts da sind, die herbeigeeilt kommen, wenn es nötig ist. Auf dass da auch heute «Könige» da sind: ein weiterer, unterstützender Rahmen in der Gesellschaft, dass es Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten gibt und Verständnis für die vielfältigen Familienrealitäten. Auf dass da auch heute «Engel» da sind: ein Vertrauen, dass sich Lösungen finden, dass schwierige Situationen aufgehoben sind und es mehr als alles gibt.

Felix Klingenbeck, Pfarreileiter St. Johannes Mündigen, Wortimpuls

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Am Christfest geht es um Christus

Eine Handvoll Tipps für die kommenden Tage:

1. Singen Sie Advents- und Weihnachtslieder – auch die alten und frommen Weisen!
2. Lesen Sie die Weihnachtsgeschichte laut vor – ganz allein und in der Familie!
3. Kümmern Sie sich um Notleidende – zum Beispiel um den alten Onkel oder die einsame Witwe nebenan!
4. Feiern Sie den Gottesdienst mit – was sollten Sie an diesen Tagen sonst feiern?
5. Lachen Sie aus frohem Herzen – in Christus ist Gott Mensch geworden, um uns zu erlösen!

Merry Christmas! – Frohe Weihnachten!
Pastoralraum Oberaargau, Domherr Alex L. Maier

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Kostbare Zeit

Gerade in der dunklen, kalten Jahreszeit entdecken viele Menschen, wie gross ihre Sehnsucht nach Licht und Wärme ist. Sie sind erfüllt von der Sehnsucht nach einer menschlichen Welt, nach Solidarität und Aufrichtigkeit. Vielleicht ist es im tiefsten Grunde die Sehnsucht nach der Nähe und Liebe Gottes.
Die Adventszeit ist jene kostbare Zeit im Jahr, die unsere Herzen und Hände öffnen kann, damit diese Sehnsucht leben und uns bestärken darf – im hektischen Treiben der technisierten Welt.

Diakon Thomas Weber, Pastoralraum Seeland, Kolumne «Seh-Land»

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Gesegnete Adventszeit und frohe Weihnachten!

In der wunderbaren Stimmung des Advents liegt eine Sehnsucht … Die Natur zieht sich zurück. Die Kälte, der Nebel, der Schnee laden dazu ein, sich zu verlangsamen. Diese Langsamkeit führt zu einem grösseren Bewusstsein.

Wer kennt das nicht: Wenn man zu Fuss unterwegs ist, geht alles länger, manchmal viel zu langsam. Aber man entwickelt beim Gehen ein Gefühl für den Weg und das unmittelbare Leben. Nimmt man hingegen das Flugzeug und legt Tausende von Kilometern zurück, muss man sich am Ziel als Erstes an sich und an der neuen Welt orientieren und zurecht finden. Man hat die eigene Mitte verloren.

Die Adventszeit ist gesegnet, wenn wir spirituell sozusagen «zu Fuss» unterwegs sind. Vieles spricht hingegen dafür, dass wir uns auch in diesem Jahr vom Advents-Jumbojet verführen lassen.

Eine frohe Weihnacht ist es, wenn wir beim Ankommen die eigene Mitte spüren, diese Mitte auskosten, in der Futterkrippe des Alltags das Herz Gottes schlagen hören.

Wenn wir staunen über die wahre Wiege unserer Sehnsucht oder das Heimweh nach dem Paradies Gottes. Könnte man doch hier verweilen … aber vieles spricht dafür, dass wir, kaum sind die umfassenden Vorbereitungen und das Organisieren von Weihnachten fertig, schon wieder Termine im neuen Jahr vor Augen haben und uns davon erdrücken lassen. Weiter geht’s im Hamsterrad …

Ich wünsche mir und dir eine gesegnete Adventszeit und frohe Weihnachten!

Vikar Joachim Cabezas, Pastoralraum Seeland

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Konstruktiv einbringen

Seit August wirke ich als Pfarrer an der Lenk, in Zweisimmen und in Gstaad. Kurz nach meiner Einsetzungsfeier in der Pfarrei Gstaad nahm ich in Saanen an der Podiumsdiskussion «Erneuerung der Gesellschaft an Haupt und Gliedern» teil. Ein hochkarätiges Podium aus Politik, Gesellschaft und Kirche diskutierte rund um Migration, Klimaschutz und Religion.

Im zweiten Teil wurde das Publikum zur Diskussion eingeladen. Auch ich habe die Gelegenheit zur Wortmeldung genutzt. Ich verwies darauf, dass sich die Kirchen den genannten Herausforderungen stellen und dazu Hilfestellungen bieten. Zum Klimaschutz verwies ich hin auf die viel gepriesene Enzyklika «Laudato si» von Papst Franziskus.

Für das Miteinander der Religionen stehen die Friedensgebete von Assisi. Zu denen hatte Papst Johannes Paul II. jeweils geladen. Dabei haben sich die Religionsgemeinschaften verpflichtet, im Namen der Religion keine Gewalt zu legitimieren.

Zur Migration erinnerte ich an die afrikanischen Bischöfe, welche Europa einladen, in den Herkunftsländern nachhaltig zu investieren, damit Afrikas Jugend und Fachkräfte nicht durch wirtschaftlichen Druck nach Europa abwandern. An jenem Podium wurde mir bewusst, dass sich die Kirchen vor solchen Debatten nicht verstecken, sondern konstruktiv einbringen sollten.

Mögen sich die Kirchen im neuen Kirchenjahr gemeinsam den Herausforderungen der Welt stellen und am Aufbau des Reiches Gottes im ökumenischen Miteinander konstruktiv einbringen und anpacken.

Alexander Pasalidi, Pfarrer Gstaad

 

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