Zita Schild-Zangerl (61), seit 2007 im Team der Fachstelle Religionspädagogik in Bern. Foto: Nicole Arz

Zita Schild-Zangerl

In der Kirche bin ich diejenige, die für den Heilpädagogischen Religionsunterricht (HRU) verantwortlich ist.

Beraten und Begleiten der HRU-Unterrichtenden sowie das Organisieren von Weiterbildungen gehören in meinen Aufgabenbereich. Daneben erteile ich an einer heilpädagogischen Institution im Raum Bern wöchentlich Heilpädagogischen Religionsunterricht.

Interview: Nicole Arz

Was ist Ihnen eher lästig?
Fragen ob heilpädagogischer Religionsunterricht überhaupt etwas bringt? Diese Fragen sind wichtig – ab am Kern des HRU führen sie vorbei. Im HRU geht es nicht in erster Linie um theologisches Wissen, sondern um religiöse Erfahrung. Die Frage sollte heissen: Vermittelt der Heilpädagogische Religionsunterricht Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung religiöse Erfahrungen?

Worauf vertrauen Sie in Ihrem Leben?
Dass alles wirkliche Leben Begegnung ist und dass wir Menschen am Du zum Ich werden können.

Schildern Sie einen schwierigen Moment!
Im Jahr 2005 war ich in meiner Heimatpfarrei als Katechetin bei der Firmvorbereitung dabei. Das Thema der Firmung war «Lebendiges Wasser». Im August desselben Jahres kam eine meiner Schülerinnen dieser Vorbereitungsgruppe zusammen mit ihrer Mutter im Hochwasser um. Den Abschiedsgottesdienst mit den FirmkameradInnen mitzugestalten, brachte uns an unsere Grenzen.

Wie leben Sie?
Mit meinem Mann in einem alten Chalet im Berner Oberland, umgeben von wunderbarer Natur und Dorfgemeinschaft. Seit einem halben Jahr bin ich in der glücklichen Rolle der Grossmutter, verbunden mit wöchentlichem Hüten.

Was lieben Sie an Ihrer Tätigkeit?
Ich liebe die Begegnung und das «Inbeziehungsein » mit Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung und deren Familien und das Vernetztsein mit den heilpädagogischen Institutionen und Pfarreien.

Erzählen Sie von einem berührenden Erlebnis!
Berührende Erlebnisse sind für mich inkludierte Feiern in den Pfarreien, das heisst, die Gemeinsamkeiten zwischen Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung sind grösser als die Unterschiede, und diese wahrzunehmen.
 

 

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