Foto: Nico Frey, unsplash

Zum 50. Geburtstag

Auf dass die Kirche ein Ort sei...

Auf dass die Kirche ein Ort sei,
Wo nicht nur dazu gehört,
wer leistungsfähig ist,
wo nicht nur willkommen ist,
wer konsumiert,
wo nicht nur zählt,
wer erfolgreich ist.

Auf dass die Kirche ein Ort sei,
wo bezeugt wird,
dass nichts schon immer so war,
dass mehr möglich ist als gedacht,
dass nichts bleiben muss, wie es ist.

Auf dass die Kirche ein Ort sei,
wo es nicht um möglichst viele Follower,
möglichst viele Likes,
möglichst viele Klicks geht.

Auf dass die Kirche ein Ort sei,
wo eine Geschichte einfach schön sein darf,
wo ein Klang einfach berühren darf,
wo ein Bild einfach herausfordern darf.

Auf dass die Kirche ein Ort sei,
wo etwas sein darf
ohne Funktionsoptimierung,
ohne Effizienzsteigerung,
ohne Wachstumsrate.

Auf dass die Kirche ein Ort sei,
wo das Lied der Amsel,
der Duft des Flieders,
die Farbe des Himmels
wahrgenommen sind.

Auf dass die Kirche ein Ort sei, wo
Beten nicht als dumm,
Stille nicht als langweilig,
Staunen nicht als naiv
abgetan wird.

Auf dass die Kirche ein Ort sei,
wo Mut zum Widerstand gemacht
wird,
wo aus einem Ende ein Anfang
werden darf,
wo wider alle Hoffnung gehofft
wird.

Felix Klingenbeck

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