Ich pflege meist ältere Menschen und helfe ihnen auch um Weihnachten bei ihren individuellen Bedürfnissen oder nötigen Therapien, etwa beim Waschen, Ankleiden, in-den-Rollstuhl-Helfen, Gelenke-Bewegen oder Medikamente-Verabreichen.

Im Dezember sind manche einsam oder denken an früher. Ich versuche, das aufzufangen und auf Schönes hinzuweisen. An Weihnachten thematisiere ich den Tag und frage nach Traditionen oder dem Festessen. Die Stimmungen reichen von Vorfreude über Nachdenklichkeit bis hin zu Trauer.

Ich versuche, stets positiv zu reagieren. Viel geht übers Beobachten, um Bedürfnisse wahrzunehmen oder zu erfragen. Einige Kund*innen sind in dieser Zeit bei ihren Familien und sagen unsere Einsätze ab. Andere wiederum brauchen mehr Hilfe, weil die Angehörigen verreist sind.

Für mich ist der Advent mit seinen Versen, Geschichten und der Besinnlichkeit sehr schön. Ich versuche, einen Gang runterzuschalten. Wir feiern die Geburt Jesu mit Tannenbaum, Weihnachtsgeschichte und Krippe.

Unseren Kindern vermitteln wir dieses Fest traditionell, immer mit der Offenheit, dass es auch anders gewesen sein kann und anderswo anders ist. Weihnachten birgt auch Erinnerungen, etwa wie es früher beim Grosi war. Dieses Jahr werde ich fünf Tage am Stück arbeiten. An einem Abend werden wir zusammen feiern, mit Kerzen und Geschenken für die Kinder, so, dass alle Freude haben.