Netzwerk Nachhaltigkeit im DOCK8

Die katholische Kirche Region Bern setzt sich für eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft ein. Nebst der Unterstützung zahlreicher Initiativen und Projekten baut sie im DOCK8 ein «Netzwerk Nachhaltigkeit» auf und setzt so einen besonderen Fokus auf nachhaltige Entwicklung.

Wie schaffen wir den grossen Wandel und ein gutes Leben für alle? Was können wir tun für eine solidarische Gesellschaft, eine intakte Umwelt und eine zukunftsfähige Wirtschaft?

 

Dieser und weiteren Fragen gehen wir gemeinsam mit Dir auf den Grund. Um die grossen Herausforderungen unserer Zeit zu adressieren, wollen wir im Bereich nachhaltige Entwicklung ein breites Netzwerk von Akteur:innen schaffen, das gemeinsam Ideen, Projekte und Veranstaltungen entwickelt.  

 

Dazu brauchen wir Dich! Werde Teil des „Netzwerk Nachhaltigkeit“ und vernetze dich mit weiteren Nachhaltigkeits-Akteur:innen. Profitier von unseren günstigen Veranstaltungsräumlichkeiten und erhalte Unterstützung bei der Organisation und Umsetzung Deiner Veranstaltung oder Deines Projekts. 

Kontakte

Anouk Haehlen 
Verantwortliche Netzwerk Nachhaltigkeit
anouk.haehlen@kathbern.ch

079 344 68 36 (Auch SMS oder Signal)

Erreichbar am Di, Mi & Do

Gion Jost
Netzwerk Nachhaltigkeit
gion.jost@kathbern.ch

079 761 48 33

Erreichbar am Di, Mi & Do

Holligerhof 8, 3008 Bern
www.dock8.ch

Was gewinnen wir, wenn wir weniger verbrauchen?

Alles zum Thema "Suffizienz"

Was bedeutet eine suffiziente Ernährung?

Bereits seit den 1970er Jahren verbraucht die Menschheit jährlich mehr Ressourcen, als die Erde zu regenerieren vermag. Dabei ist die Nahrungsmittelproduktion ein wichtiger Faktor, denn sie allein emittiert etwa 17 bis 32 Prozent der globalen Treibhausgase. Zudem wirkt sich die globale Nahrungsmittelproduktion durch den Einsatz von Düngern und Pestiziden negativ auf Stickstoff-und Phosphorkreisläufe aus. Weiter verantwortet die Nahrungsmittelproduktion den Verbrauch von fast 70 Prozent des weltweiten Süsswassers. Für zusätzliche Landwirtschaftsfläche wird Regenwald abgeholzt oder es werden Flüsse umgeleitet, was nebst dem Kollaps lokaler Ökosysteme zur Veränderungen ganzer Wasserkreisläufe führt.

Studien zum Zusammenhang von Nahrungsmittelproduktion und Treibhausgasemissionen legen nahe, dass etwa 20% der Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Nahrungsmittels erst bei den Endverbrauchenden anfallen, nämlich durch die Lagerung, Zubereitung oder Entsorgung von Nahrungsmitteln. Wie sich Menschen ernähren und wie sie mit Lebensmitteln umgehen, hat also einen grossen Einfluss auf die Gesamtumweltbelastung. Dementsprechend kann der Wandel hin zu einem suffizienten Ernährungsverhalten, das ressourcenleichtere Nahrungsmittel bevorzugt sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln unsere Gesamtumweltbelastung massgeblich senken.

Zur Erinnerung: Bei Suffizienz dreht sich alles um das richtige Mass: nicht zu wenig – die Grundbedürfnisse sollen gedeckt sein, aber auch nicht zu viel – kein Überkonsum. Ebenso geht es bei dieser Nachhaltigkeitsstrategie darum, ein gutes Leben für alle zu schaffen. Suffizienz setzt zwar beim individuellen Verhalten an, ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die durch griffige politische Massnahmen gefördert werden muss.

Eine suffiziente Ernährungsweise ergibt demnach eine reduzierte Umweltbelastung bei gleichbleibendem oder erhöhtem Wohlbefinden. Nur, was bedeutet Suffizienz in Hinsicht auf unser Ernährungsverhalten? Welche Ernährungsweisen belasten die Umwelt stark oder weniger stark und wie sind sie mit der Prämisse «Was für das gute Leben genügt und ausreicht» zu vereinbaren?

Das höchste Reduktionspotential für die Gesamtumweltbelastung findet sich beim Fleischkonsum. Wer nur schon auf den Verzehr von Fleisch und Fleischerzeugnissen verzichtet, spart 40% der durch die persönliche Ernährungsweise verursachten Treibhausgasemissionen ein. Eine suffiziente Ernährungsweise verringert auf globaler Ebene also die Umweltbelastung. Darüber hinaus sind Effekte einer suffizienten Ernährungsweise aber auch auf persönlicher Ebene zu finden, wo das subjektive Empfinden im Fokus steht. So kann ein verringerter Fleischkonsum zu verbesserter Gesundheit, mehr Leistung oder tieferer finanziellen Ausgaben führen. In Kombination mit anderen Verhaltensänderungen, wie dem Verzicht auf eingeflogene Produkte, Genussmittel (Alkohol, Schokolade, Kaffee) oder der Präferenz von Bioprodukten kann die Gesamtumweltbelastung zusätzlich reduziert werden.

Im Sinne unseres Jahresthemas «Suffizienz» und der Frage: Was gewinnen wir, wenn wir weniger verbrauchen? stellen wir euch die kommenden Wochen verschiedene Initiativen vor, die nachhaltige Ernährungsweisen UND das Wohlbefinden fördern.

Tipps für eine suffiziente Ernährung: Solidarische Landwirtschaft (Solawi)

Der globalen Nahrungsmittelproduktion kommt in Hinsicht auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen eine wichtige Rolle zu, da sie allein bis zu 32% der globalen Emissionen verantwortet. Zudem wirkt sie sich durch den Einsatz von Düngern und Pestiziden negativ auf Stickstoff-und Phosphorkreisläufe aus und verbraucht fast 70% des weltweiten Süsswassers.

Wie sich Menschen ernähren und wie sie mit Lebensmitteln umgehen, hat also einen grossen Einfluss auf die Gesamtumweltbelastung. Dementsprechend kann der Wandel hin zu einem suffizienten Ernährungsverhalten unsere Gesamtumweltbelastung massgeblich senken. Zur Erinnerung: Bei Suffizienz dreht sich alles um das richtige Mass: nicht zu wenig – die Grundbedürfnisse sollen gedeckt sein, aber auch nicht zu viel – kein Überkonsum. Ebenso geht es bei dieser Nachhaltigkeitsstrategie darum, ein gutes Leben für alle zu schaffen. Nur, was bedeutet Suffizienz in Hinsicht auf unser Ernährungsverhalten? Welche Ernährungsweisen belasten die Umwelt stark oder weniger stark und wie sind sie mit der Prämisse «Was für das gute Leben genügt und ausreicht» zu vereinbaren?

Eine mögliche Antwort darauf liefert die solidarische Landwirtschaft (Solawi): Sie basiert auf der direkten Zusammenarbeit von Landwirt:innen und Konsument:innen. Die Konsument:innen beteiligen sich aktiv an Entscheidungen zur Produktion von Nahrungsmitteln, deren Planung und Anbau. Durch die praktische Mitarbeit im Betrieb und die persönlichen Erfahrungen wird die Wertschätzung für die bäuerliche Arbeit und die Lebensmittel gefördert. Konsument:innen und Produzent:innen schliessen sich längerfristig zusammen, jeweils für mindestens eine Saison. Das schafft Verbindlichkeit und Kontinuität. Dadurch entfällt die Vermarktung und die Nahrungsmittel kommen frisch und ohne Verluste bei den Konsument:innen an. Statt einzelne Produkte zu bezahlen, wird mittels Betriebsbeiträgen die Produktion direkt finanziert. Das erhöht die Planbarkeit, ermöglicht eine Risikoteilung, entlastet die Landwirt:innen vom Preisdruck und sichert ihr Einkommen.

Im Raum Bern existieren verschiedene Solawi-Projekte, so z.B. die Solawi «radiesli» in Worb. Der Verein radiesli bewirtschaftet und trägt den Hof gemeinsam mit seinen Mitgliedern. Dabei ist die Mitarbeit und Mitbestimmung der Mitglieder sowie die Selbstverwaltung zentral. Der Verein ist mehr als ein reiner Landwirtschaftsbetrieb und schafft mit hofinternen Initiativen wie «Kultursommer» oder «SolaVelo» Raum für soziale und kulturelle Projekte.

Ein weiteres Solawi-Projekt ist die Kooperation Feldmoos in Köniz. Hier ist die aktive Mitwirkung der Vereinsmitglieder erwünscht, aber freiwillig. Der Verein ist auch offen für Menschen, die kein Gemüse beziehen, das Projekt aber durch Mitarbeit oder finanzielle Beiträge unterstützen wollen. Ebenso können in kleineren Arbeitsgruppen Projekte angegangen werden. So z.B. die Organisation neuer Absatzkanäle wie eines Mehl-Abos, die Organisation gemeinsamer Aktionstage auf dem Hof oder Verarbeitungsaktionen.

 

Tipps für eine suffiziente Ernährung: Madame Frigo

Der globalen Nahrungsmittelproduktion kommt in Hinsicht auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen eine wichtige Rolle zu, da sie allein bis zu 32% der globalen Emissionen verantwortet. Zudem wirkt sie sich durch den Einsatz von Düngern und Pestiziden negativ auf Stickstoff-und Phosphorkreisläufe aus und verbraucht fast 70% des weltweiten Süsswassers.

Studien zum Zusammenhang von Nahrungsmittelproduktion und Treibhausgasemissionen legen nahe, dass etwa 20% der Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Nahrungsmittels erst bei den Endverbrauchenden anfallen, nämlich durch die Lagerung, Zubereitung oder Entsorgung von Nahrungsmitteln. Unser Umgang mit Lebensmitteln hat also einen grossen Einfluss auf die Gesamtumweltbelastung. Nur: Wie können wir weniger verbrauchen und was gewinnen wir dadurch?

Eine Antwort darauf liefern die gelben Kühlschränke von Madame Frigo, die sich in der ganzen Schweiz dem Kampf gegen Food Waste verschrieben haben. In der Schweiz gehören Privathaushalte zu den grössten Verursachern von Food Waste. So landet rund 1/3 aller Lebensmittel im Abfall. Mit öffentlichen Kühlschränken bietet Madame Frigo der Schweizer Bevölkerung eine praktische und einfache Handlungsmöglichkeit, den eigenen Food Waste zu reduzieren. Gleichzeitig fördern die Kühlschränke das gesellschaftliche Engagement, denn die mittlerweile über 160 Kühlschränke entstehen jeweils aus der Initiative von Interessierten heraus und werden von Freiwilligen betreut. Um dem Problem der Lebensmittelverschwendung langfristig entgegenzuwirken, führt Madame Frigo zudem verschiedene Sensibilisierungsmassnahmen durch.

Wusstest du, dass im DOCK8 auch ein Madame Frigo steht? Nämlich im «Zwischenraum» zwischen Holligerhof 8 und Güterstrasse. Der gelbe Kühlschrank wird von Bewohner:innen des Holligerhofes rege genutzt. Auch das DOCK8 bestückt den Kühlschrank. Nämlich jeweils dann, wenn kurz vor dem Wochenende Lebensmittel anfallen, die die Restaurantküche in der Folgewoche weder verarbeiten noch verkaufen darf. Ebenso fallen auch in der Küche trotz sorgfältiger Planung und trotz Solimenüs manchmal Reste an. Diese werden dann in Take Away Boxen abgefüllt und in den Madame Frigo gestellt. Wer den Kühlschrank nutzt, verbraucht also weniger und gewinnt leckeres Essen vom Restaurant DOCK8. So geht Suffizienz, so geht Foodsave!

Weitere Blogbeiträge zum Jahresthema Suffizienz

Suffiziente Ernährung

Rückblick Nachhaltigkeitstage 2024 im DOCK8

Spielerisch, visionär, lachend, aber auch ernst stellten wir uns mit den diesjährigen Nachhaltigkeitstagen der Frage «Was machen wir mit unserer Zeit?». So malten, bauten und gestalteten Kinder am nachhaltigen Mittwoch ihre Vision der Welt im Jahr 2044. Am Podium «Was machen wir mit unserer Zeit? Anleitungen zum Weltverändern» tauschten sich Achtsamkeitsprofi Bèatrice Heller, Kunstschaffende Lea Whitcher und Nachhaltigkeitsforscher Nicolà Bezzola zu Zeitwohlstand, Arbeitszeitreduktion, Care-Cities sowie Achtsamkeitspraktiken aus und gaben dem Publikum nicht nur Tipps für den Alltag, sondern auch kritische Fragen mit auf den Weg. Der Kochkurs «vegan unter 5 Fr.» lehrte die Teilnehmenden ressourcenschonende Kulinarik und im Parkour-Workshop von ParkourONE erfuhr das Publikum, dass es für eine nachhaltige Freizeitgestaltung nicht mehr als den eigenen Körper, gewisse Techniken und Neugierde braucht. Zerowaste führte die Workshop-Teilnehmenden in 10 Schritten zu nachhaltigen Alltagsgewohnheiten, einen Tag darauf lernten die Anwesenden die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie kennen. In der Schnippeldisco produzierten Jung&Alt leckere Pasten und Hummus fürs Foodsave-Bankett und beim PIXMIX Vol. 87 beantworteten Referent:innen in einem Mix auf Pix und Performance die Frage «Hesch Zyt?»

 

Podium verpasst? Im Beitrag von Radio Rabe kann die Diskussion in voller Länge nachgehört werden.

Hier findest du eine Übersicht der Höhepunkte unserer diesjährigen Nachhaltigkeitstage – fotografisch festgehalten von Brigitte Marti und Wolfgang … à Fotos verlinken

Die Nachhaltigkeitstage wurden organisiert vom Netzwerk Nachhaltigkeit der katholischen Kirche und DOCK8. 

Rückblick Berner Nachhaltigkeitstage 2023 im DOCK8

Was ist das eigentlich, das gute Leben für alle? Was brauchen wir dafür? Und jetzt – was machen wir? Gemeinsam suchen wir vom 11.-22. September im DOCK8 nach Antworten. Komm vorbei und mach mit!


Do, 14. September, 19.30-21 Uhr: Podium «Was brauchen wir für ein gutes Leben? Anleitungen zum Weltverändern» mit einer Theaterschaffenden, einer Klosterleiterin und einem Nachhaltigkeitsforscher.

Fr, 15. September, 20 Uhr: Konzert für alle mit Dr. Chopf, der mit Liedern & Geschichten zum Klimaschutz einlädt.

Sa, 16. September, 18-21.30 Uhr: Pflanzenküche-Kochkurs. Junge Bühne Bern mit dem Jugendtheater  "Stichfest"

Alle weiteren Veranstaltungen unter www.dock8.ch

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