Kirchenfenster

von Leo Steck 1883 - 1960

Beim Eingang rechts, in der früheren Taufnische, ist ein dreiteiliges Fenster mit Sündenfall, Lamm auf dem Paradiesberg und Immakulata farbig ausgefüllt.

Dann folgt das erste grosse Fenster: die Taufe. Johannes der Täufer mit Kreuzstab und Schale steht taufend auf einem Felsen im Jordan. Im Medaillon: Die rettende Arche inmitten der Sintflut.

Das mittlere Fenster rechts: Die Firmung. Bischof mit Mitra und Stab firmt ein Kind. Im Medaillon: Taube als Symbol des Heiligen Geistes mit sieben Feuerflammen, die sieben Gaben des Heiligen Geistes andeuten.

Das Fenster rechts vorne illustriert das Bussakrament. Der Gute Hirt löst ein verirrtes Schäfchen aus der Dornenverstrickung. Im Medaillon: Der mythenumwobene Vogel Phoenix wirft sich sterbend ins Feuer, aus dem er verjüngt wieder zur Sonne steigt. Durch Umkehr steigen wir aus dem Tod der Sünde erneuert zum strahlenden Gott.

Das Fenster im Chorraum stellt die Heilige Eucharistie dar. Ein Engel mit Kelch und Hostie. Gottes Wort und Kraft kann wandeln, verwandeln, beleben. Im Medaillon: Ein Pelikan öffnet sich die Brust und nährt mit seinem eigenen Fleisch seine Jungen. So nährt uns Christus in seinem Mahl.

Im Fenster links vorne ist die Krankensalbung dargestellt. Kreuz und Kerzen auf dem Tisch deuten den üblichen Schmuck an. Im Medaillon: Der Erzengel Michael vertreibt mit gezücktem Schwert die Teufelsangst, den höllischen Drachen, der mit weit geöffnetem Rachen eine Menschenseele in der einen Waagschale verschlingen will und mit der Tatze auch die Waagschale mit den bösen Werken hinunterzudrücken versucht.

Die Priesterweihe ist in der Mitte links dargestellt. Die Schlüssel des Petrus sind Symbole der priesterlichen Vollmachten und Aufgaben. Der Bienenkorb zu seinen Füssen ist ein altes Symbol der Kirche.

Das Fenster links hinten ist dem Ehe-Sakrament gewidmet. Die Lilie des Brautpaars deutet auf die reine, ehrliche Gesinnung Iiebender Menschen hin. Im Medaillon: Die Hochzeit zu Kana. Auf die Fürbitte seiner Mutter entströmt der Hand des Herrn die geheimnisvolle Kraft, die Wasser in Wein verwandelt. Bei der Anwesenheit des Herrn ist die Ehe keine bloss wässrige Angelegenheit, sondern ein berauschendes Erleben.

Auch auf der Empore ist noch ein dreiteiliges Glasfenster von Leo Steck zu bestaunen. Es ist wohl etwas vom Schönsten, was er geschaffen hat und zugleich eine Art persönlichste Äusserung seines Anspruchs an das eigene Schaffen: Inspiriert von der Taube des Heiligen Geistes spielt der thronende König David die Harfe. Unter deren Klang tanzen zur Seite je zwei Engel, lange Spruchbänder schwingend und in lebhaftester Bewegung die Bildfläche besetzend. Farbig von Blau-Rot zu Rot-Blau wechselnd. lässt das Werk sich als frohes, offenbares Bekenntnis zu Rhythmus und Musik verstehen, die Leo Steck selber als Cello-Spieler ausgeübt und zuhöchst verehrt und geliebt hat.

(Dieses Fenster wurde übrigens 1946 an der Nationalen Kunstausstellung in Genf ausgestellt und fand grosse Beachtung.)

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