Sakrale Kunst
Die fünf aussagekräftigen, fein aufeinander abgestimmten Meisterwerke von Remo Rossi bilden eine künstlerische, fast monumentale und gut aufeinander abgestimmte Einheit.
Die ganze Gruppe wird vom hochragenden Kruzifix an der Wand dominiert. Der siegreiche, verklärte Christus macht mit seiner linken Hand eine sehr sinnvolle Geste. Sie zeigt direkt auf den Tabernakel, darin die konsekrierten Hostien aufbewahrt werden, als wollte er sagen: Hier am Kreuz wurde ich für Euch zum Opferlamm und zum neuen Passah-Mahl. Als Brot des Lebens bin ich unter Euch und für Euch da bis zum Ende der Welt.
Endzeitszenen sind dann auch dargestellt am Tabernakel. Auf der Vorderseite die Apokalyptischen Reiter, die Krieg, Hunger und Tod bringen, jedoch durch den Reiter auf dem siegreichen, weissen Pferd, dem kosmischen Christus, konfrontiert und überwältigt werden. Auf der Rückseite steht ebenfalls eine apokalyptische Szene: Die gebärende Frau, bedroht von einem gierigen Drachen. Das Kind, der Menschensohn, wird durch einen Engel zum Thron des lebendigen Gottes geführt. Wir werden den gleichen Weg geführt und getragen, wenn wir vom Brot des Lebens essen, denn Gott nährt uns, wie die Mutter ihr neugeborenes Kind nährt.
In der Nähe des Tabernakels, im Zentrum des Chorraums steht der Altar. Als einzigen Schmuck hat er auf der Vorderseite die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes (vlnr). Die Evangelisten überlieferten, was sie vom Herrn als Auftrag erhielten: «Tut dies zu meinem Gedächtnis!» Lasst dieses Mahl der Erlösung und den Liebesdienst der Fusswaschung immer wieder Gegenwart werden in Erinnerung an mich! Matthäus und Johannes sind als Apostel überdies gekennzeichnet mit der Mitra, dem Bischofshut.
In der Eucharistiefeier kommt Christus nicht bloss in seinem Mahl, sondern auch in seinem Wort zu uns, das nebenan am Ambo vorgelesen, verkündet und gepredigt wird. Dieses Gotteswort wird im kleinen Relief auf der Vorderseite dargestellt als «Licht der Welt, das jeden Menschen erleuchten will.» Ein Kranz von Engeln, von Gottesboten, tragen dieses Licht zu jeder Zeit und an jedem Ort in die Finsternis der Welt.
Die herrliche Marienstatue auf der linken Seite stellt die Mutter des Herrn dar als die in den Himmel zu Gott aufgenommene Madonna. Doch auch sie ist noch als Engel, als Bote Gottes, als Missionarin bei und unter uns. Dies besagt wohl ihre einladende Geste mit dem rechten Arm, weit ausholend, als möchte sie sagen: Kommt herein alle, die ihr noch draussen seid und unter Lasten stöhnt und leidet. Kommt herein ans Licht, kommt zu meinem Sohn, kommt in die Geborgenheit des Gottesvolkes.