Das Friedenslicht ist für Mia Blaser und Claudio Da Silva Botelho in der Vorweihnachtszeit ein schönes und hoffnungsvolles Symbol. Foto: Pia Neuenschwander

Betlehem – Bern-Bethlehem einfach

Jugendliche aus Bern-West holen in Fribourg das Friedenslicht ab

Mitte Dezember holen Jugendliche aus Bern-West das Friedenslicht in Fribourg ab. Mia Blaser und Claudio Da Silva Botelho fahren wieder mit.

von Anouk Hiedl

Am Sonntag, 17. Dezember, ist es wieder soweit: Rund zwanzig Jugendliche kommen um 14.00 am Bahnhof Bümpliz Süd zusammen, um gemeinsam den Röstigraben zu überqueren. Unter ihnen auch Mia Blaser, 14, und Claudio Da Silva Botelho, 15, aus Bern-West. Die beiden fahren zum zweiten Mal nach Fribourg, um das Friedenslicht für ihre beiden Pfarreien in Bümpliz und Bern-Bethlehem zu holen.

Diese Reise hat ihre Katechetin Kathrin Ritler letztes Jahr erstmals für die Oberstufenklassen ihres Religionsunterrichts organisiert. Nun möchte sie daraus eine Tradition werden lassen und das Friedenslicht mit den 13- bis 15-Jährigen auch in andere Pfarreien bringen, die dies wünschen.

Symbol für Hoffnung

Für Claudio symbolisiert das Friedenslicht Hoffnung. Das habe es, solange er denken könne, schon immer getan. Mia ihrerseits meint: «Angesichts des gegenwärtigen Krieges im Nahen Osten und des Leids all der Unschuldigen auf beiden Seiten des Konflikts ist der Gedanke, dass Menschen auf der ganzen Welt diese Flamme teilen und für den Frieden hoffen und beten, ein schönes Symbol, aber ein schwacher Trost.»

Dennoch fährt sie heuer wieder mit nach Fribourg, denn die letztjährige Friedenslichtfeier in der Pauluskirche behielt sie in guter Erinnerung: «In der Kirche führten Kinder freudig ein kurzes Theaterstück auf – leider auf Französisch, sodass ich nur wenig verstand. Wir sangen Taizé-Lieder, und in der Feier ging das Friedenslicht herum, bis alle Kerzen angezündet waren. Das war im Dunkeln sehr stimmungsvoll.»

Mia gefiel es auch, dass es danach für alle etwas Warmes zu essen und zu trinken gab.

Ein weit gereistes Flämmchen

Für die Heimkehr hatte Kathrin Ritler eine Bewilligung der SBB eingeholt, damit ihre Gruppe mit dem brennenden Friedenslicht nach Bümpliz zurückfahren konnte. Im Zug transportierten sie die Flamme in einer einfachen Laterne und konnten das Licht so bis in die Kirche St.Antonius in Bümpliz tragen.

«Beim Tabernakel und dem ewigen Licht haben wir die vorbereitete Kerze mit dem Friedenslicht gemeinsam angezündet. Es gab auch Kerzen zum Mitnehmen», erzählt Claudio. «Abends habe ich es geschafft, dass mein Friedenslicht bis nach Hause nicht ausging.»

Auch Mia nahm ihr Licht mit heim und zündete mit ihrer Familie die Kerzen am  Adventskranz an. Bis Weihnachten leuchtete das Friedenslicht aus Betlehem in den beiden Kirchen von BernWest. Viele Leute holten es, gaben es weiter und liessen Bümpliz und Bern-Bethlehem damit heller werden. Und das wird auch dieses Jahr wieder so sein.
 

Ein Licht geht um die Welt
Auf Initiative des ORF entzündet ein Kind jeweils kurz vor Weihnachten in der Geburtsgrotte von Bethlehem das Friedenslicht. Damit fliegt es nach Österreich. Von dort wird das Licht an über 30 Länder Europas und nach Übersee weitergegeben. 2023 kommt das Friedenslicht zum 31. Mal in die Schweiz, diesmal unter dem Motto «Licht teilen – Licht sein». Jeweils am dritten Advent, dieses Jahr am 17. Dezember, kann man es ab 17.00 in Basel, Fribourg, Luzern und Zürich empfangen, und danach bis nach Weihnachten auch an weiteren Orten in der ganzen Schweiz.
Weitere Infos: www.friedenslicht.ch
 

Lesen Sie dazu auch: Hoffnung aus und nach Bethlehem von Bischof Felix Gmür

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