Die Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen in Bern (AKiB) will Menschen in Not mit einer neuen Rechtsberatungsstelle im Migrationsrecht weiterhelfen. Sie ermöglicht den Zugang zum Recht und eine sozialarbeiterische Begleitung.
Es lag ein Hauch von Feierstimmung in der Luft, als das neue Projekt vorgestellt wurde. Vor Ostern informierten im Haus der Religionen die Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende, der isa-Fachstelle Migration und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Region Bern (AKiB). Die neue Rechtsberatung im Migrationsrecht richtet sich an Menschen aus der Stadt Bern und Umgebung, die nicht über die notwenigen Mittel verfügen, sich in Fragen des Migrationsrechts selbst helfen zu können. Die Ursachen und Folgen sind vielfältig. Deshalb liegt der Fokus auf einer ganzheitlichen Betreuung der Klienten. Dominique Wetli, Geschäftsleiter der Rechtsberatungsstelle, betonte, dass eine professionelle, sachbezogene Betrachtung der Fälle Priorität habe. Es geht um die Umsetzung des geltenden Rechts und den Anspruch jedes Menschen darauf, unabhängig von Herkunft oder Religion. Für Wetli und Tom Morgenegg, Geschäftsleiter der isa-Fachstelle, ist es ein Glücksfall, dass ein Projekt dieser Tragweite mit Unterstützung der christlichen Kirchen in Bern möglich ist. Vermutlich werde der Bedarf die Kapazitäten um ein Vielfaches übersteigen.
Für Menschen in Not
Das Angebot richtet sich an ausländische Personen ohne Schweizer Bürgerrecht in der Stadt Bern und Umgebung. Sie sind von Massnahmen und Entscheiden der Behörden im Bereich des Bundesgesetzes über die Ausländerinnen und Ausländer und über die Integration (AIG) oder angrenzender Gesetze betroffen. Und sie haben keine ausreichenden finanziellen Mittel, um private Rechtsanwält:innen beauftragen zu können.
Beispiele für Beratung sind etwa die Verlängerung oder der drohende Verlust der Aufenthaltsbewilligung. Oder jemand möchte mit den Angehörigen in der Schweiz zusammenleben (Familiennachzug). Oder es braucht ein Gesuch für eine Härtefallbewilligung oder gibt Probleme bei der Einbürgerung.
Die Jurist:innen der Rechtsberatungsstelle helfen als niederschwellige Anlaufstelle für Kurzberatung, Wissensvermittlung, Fragen zum Ausländerrecht, Erklärung von Schreiben der Behörden, Beurteilung der Rechtslage, Handlungsmöglichkeiten, rechtliche Vertretung in ausgewählten Fällen. Dazu kommt bei Bedarf die sozialarbeiterische Begleitung (Ausbildung, Sprache, Arbeit, Familie und Kinder, Finanzen, Wohnen, Gesundheit etc.) durch Fachpersonen nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe.