Palliative Care - Und jetzt?
Palliative Care heisst nicht das Ende aller Behandlungen!
Palliative Care betrachtet den betroffenen Menschen und die Angehörigen idealerweise als Ganzes. Die Erhöhung der Lebensqualität, Therapien zur Linderung des Leidens (z.B. Bestrahlung) und den Tod als normalen Bestandteil des Lebens zu akzeptieren stehen im Vordergrund. Ziele, die nicht leicht sind und bei denen es gut ist, sich mit anderen auszutauschen.
Haben Sie Fragen rund um das Thema Palliative Care?
Brauchen Sie Beratung und Unterstützung? Einfach mal jemanden zum Reden? Ideen für Angehörige? Wünschen Sie einen Besuch?
Kontaktieren Sie die Fachstelle Sozialarbeit oder Ihre Pfarrei und Mission!
Bei Fragen rund um einen Todesfall und die Beerdigung bietet die Broschüre "Die Kirchliche Bestattung" hilfreiche Informationen.
Ihre Kirchen sind auch nach einem Todesfall für Sie da! Sprechen Sie die Mitarbeitenden an.
Bildung und Palliative Care
Kurse für die Allgemeinheit
Letzte Hilfe Kurse - Ein Angebot der Landeskirchen, des Spitex Verbandes Kanton Bern und des Palliativzentrums Inselspital. Weitere Informationen und aktuelles Angebot finden Sie hier.
Kurse für bereits aktive Freiwillige- Neuer Kurs ab September 2025
Freiwillige Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden ist bereichend und zugleich anspruchsvoll. Sie löst bei den Begleitenden selbst viel aus und berührt existentielle Themen des Lebens. Um diesem anspruchsvollen Prozess gerecht zu werden, bieten die Reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn, die Katholische Kirche Region Bern sowie der Verein Etoile und die Spitex Bern den Jahreskurs "Den Weg des Herzens gehen" für bereits in der Palliative Care tätige Freiwillige an. Die Freiwilligen setzen sich mit der eigenen Spiritualität auseinander. Mehr Informationen finden Sie im Flyer. Bei Interesse an an einer Teilnahme bei der nächsten Durchführung können Sie sich bereits jetzt bei der Fachstelle Sozialarbeit informieren.
Weiterhin bietet die Fachstelle Sozialarbeit in Kooperation mit der Caritas ca. 6 Mal im Jahr 2-3 stündige Weiterbildungen im Bereich Freiwilligenarbeit an. Kursdaten erhalten Sie unter Veranstaltungen.
Palliative Care- Begleitung durch den Mobilen Palliative Dienst
Ein Beispiel aus dem Berner Oberland
Der mobile Palliativ Dienst Oberland (MPD) ist ein interprofessionelles Team und besteht aus Pflegefachpersonen sowie Ärzt:innen mit entsprechenden Qualifikationen. Das MPD-Team arbeitet rund um die Uhr eng zusammen mit Spitex-Organisationen, stationären Langzeitinstitutionen, Hausärzt:innen, Spitälern, Sozialdiensten sowie Seelsorger:innen und Freiwilligen. Einzugsgebiet ist Thun, das Nieder- und Obersimmental sowie Saanen. Der dreijährige Modellversuch des Kanton Berns wird von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion finanziert. Die katholische Kirche Region Bern ist Partnerin von Palliative Care Kanton Bern.
Lesen Sie mehr zur Arbeit des Mobilen Palliative Care Teams Oberland im Beitrag des pfarrblatts über die Arbeit von Jolanda Fähndrich.
Weitere Infos und Kontakt:
www.palliativecare-thun.ch: Informationen u.a. zum MPD, Angeboten in der Region, Veranstaltungen, Kontakt: mpd@palliativecare-thun.ch, Telefon 079 617 97 29.
www.kirchenpalliativebern.ch, Kontakte und Angebote der Landeskirchen, Informationen zu Letzte Hilfe Kurse im Kanton Bern
Im ganzen Kanton Bern gibt es Mobile Palliative Care Dienste. Informationen und Zuständigkeiten finden Sie auf der Seite des mpdberna-aare. Die Zuweisung erfolgt immer über die Grundversorger, z.B. der Hausärztin, durch die Spitex oder das Spital. Sprechen Sie diese bei Fragen an. Im Team sind gleichfalls Seelsorgende.
Informationen zu den Regionen:
Seelsorge beim Mobilen Palliative Dienst
Ganzheitlicher Ansatz
Palliative Care ist interdisziplinär , es arbeiten Personen aus verschiedenen Bereichen zusammen um die Lebensqualität von Menschen mit einer unheilbaren, lebenslimitierenden und /oder chronisch fortschreitenden Krankheiten zu begleiten. Sie geht auf alle Lebensbereiche des Menschen ein und ist mehr als medizinische Begleitung. Auf körperliche, soziale, spirituelle und psychischen Bedürfnisse des Menschen wird eingegangen.
Beim Team des Mobilen Palliative Dienstes Bern (MPD) ist seit Frühjahr Matthias Hügli als Seelsorger tätig. In seiner Rolle ist er sowohl für das Team des MPD als auch für die begleiteten Menschen da. Von seiner Arbeit berichtet er im pfarrblatt.
Beim Mobilen Palliative Dienst Emmental- Oberargau ist Fred Palm für den Bereich Spiritual Care zuständig.
Freiwillige in der Palliative Care
Menschen mit einer schweren Krankheit sowie deren Nahestende leisten häufig Schwerstarbeit. Während es meist als selbstverständlich angesehen wird, sich medizinische Hilfe zu holen, besteht eine gewisse Zurückhaltung beim Thema der Unterstützung für den Alltag. Einfach mal wieder ein paar Stunden in die "Normalität" zu gehen, sich für ein paar Stunden nicht zu sehen, ein wenig Zeit für sich alleine zu haben. Vielleicht ist aber trotz des eventuell vorhandenen schlechten Gewissens gerade das wichtig, um wieder zu Energie zu kommen, wieder Gesprächsstoff zu finden, etwas anderes zu sehen.
Freiwillige können hierbei eine wichtige Hilfe sein. In den 10 Empfehlungen zur Förderung der formellen Freiwilligenarbeit in der Palliative Care schreibt das BAG:
"Der frühzeitige Einbezug von Freiwilligen in die Betreuung und Begleitung schwerkranker Personen kann eine wichtige Entlastung für Betroffene und Nahestehende sein".
Im Kanton Bern stehen durch das SRK - Entlastung Angehörige in vielen Regionen Freiwillige zur Verfügung, die punktuell oder auch regelmässig Unterstützen können. Weiterhin bieten einige Spitex Organisationen sowie Vereine Freiwilligendienste an. Im Oberaargau zum Beispiel durch BSiO, in Burgdorf-Oberdorf die Spitex, SRK und Spitex im Oberland oder duch den Verein Palliative Care in Bettlach.
Die Katholische Kirche Region Bern kooperiert mit dem Verein Etoile, welche Menschen, die durch den Mobilen Palliative Dienst Bern unterstützt werden, begleitet. Bei Interesse an einer freiwilligen Mitarbeit wenden Sie sich bitte an die Fachstelle Sozialarbeit.
Lesen Sie mehr zur Freiwilligenarbeit des Vereins Etoile im pfarrblatt.
Krankensalbung- Ein Sakrament der Stärkung
Krankensalbung oder 'Letzte Ölung'- was ist das eigentlich?
Für viele Katholikinnen und Katholiken sind Sakramente längst mehr als Zeichen der Verbindung zu Gott – sie sind feste Bestandteile des gesellschaftlichen und familiären Lebens geworden. Doch während Sakramente wie Erstkommunion oder Eheschliessung im Rahmen grosser Feierlichkeiten gefeiert werden, hat die Krankensalbung für viele Menschen einen negativen Beigeschmack: „Wenn der Pfarrer kommt, ist’s aus“ – denken viele. Aus Angst, man würde sich das eigene Lebensende eingestehen oder es den Angehörigen zuschreiben, schreckt man davor zurück, sich in solch schweren Lebenslagen hilfesuchend an die Kirche zu wenden.
Doch gerade das Erleben von Krankheit führt uns die Zerbrechlichkeit und Endlichkeit unserer Existenz vor Augen. In solchen Momenten kann aber der Zuspruch Gottes in Form des Sakraments eine enorme Ressource sein. Bedauerlicherweise hält sich jedoch bis heute der Begriff der ’Letzten Ölung’ als Bezeichnung für die Krankensalbung in unserem Sprachgebrauch. Das Zweite Vaticanum hat aber die Krankensalbung aus dem Kontext von Tod und Sterben herausgehoben und versucht sie wieder zu dem zu machen, was sie in ihrem Ursprung war – ein Handeln im Namen Christi, das in Krankheit und Schmerz Stärkung verspricht und Schutz für Leib, Seele und Geist bewirkt. Selbst wenn die Medizin eine vollständige Genesung in Aussicht stellt, kann der Mensch existentiell erschüttert sein, so dass er den Beistand Gottes braucht. Dieses Bedürfnis verlangt keine unmittelbare Todes-Gegenwart. Eine Rückbesinnung auf diese ursprüngliche Sicht ist dringend nötig, um die Krankensalbung als Hilfe und Trost zurück in den christlichen Alltag zu bringen. Die Krankensalbung ist ein Sakrament der Stärkung der Kranken und nicht Wegzehrung für Sterbende.
In vielen Pfarreien kann die Krankensalbung vor allem am Krankensonntag, welcher jeweils am 1. Sonntag im März gefeiert wird, empfangen werden. In anderen Pfarreien finden Anlässe am Aschermittwoch statt. Ausserhalb dieser offiziellen Termin können Sie jederzeit Ihre Pfarrei oder Mission kontaktieren, um die Krankensalbung für sich oder für Ihre Angehörigen- wenn diese es wünschen- anzufragen. Die Kontaktdetails hierzu finden Sie auf den Seiten der jeweiligen Pfarreien. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um dieses Sakrament der Stärkung zu empfangen!
Weitere Informationen zu den Sakramenten können Sie hier erhalten.